Die Geschichte des Schweizerhauses überspannt mittlerweile Jahrhunderte.

Ab 1844 lässt, wie bereits erwähnt, die damalige Gutsbesitzerin von Falkenhagen das Schweizerhaus errichten, damit sie die Arbeiten zur Umgestaltung bzw. zum Neubau des Falkenhagener Schlosses, das im Tudorstil erbaut wurde, aus der Nähe verfolgen kann. Der von ihr auserwählte Architekt Emil Karl Alexander Flaminius war unter Anderem auch zwischen 1832 und 1836 an der Entstehung der Berliner Bauakademie beteiligt.

Das Schweizerhaus weist mit den Verzierungen der Holzverkleidung und dem umlaufenden Vorbau viele Details typischer Schweizer Bauernhäuser auf, und auch dazugehörige Gebäude wie Scheune und Stall wurden im Fachwerkstil errichtet.

Interessiert es Sie, wie hoch die Baukosten für das Schweizerhaus waren? Die Gutsbesitzerin Baronin Wilhelmine von Eckardstein zahlte 10.000 Taler für die Errichtung des Hauses. Ein kleiner Vergleich: Für einen Taler erhielt man am Ende des 18. Jahrhunderts 12 kg Brot, 6 kg Fleisch, 2 Flaschen Champagner, 1 kg Tabak oder 250 g Tee.

Auch für ein Hemd, drei Paar Wollsocken oder ein Paar Schuhe musste man einen Taler bezahlen.

Wer zwei möblierte Zimmer plus Nahrungsmittel mieten wollte, zahlte dafür 100-120 Taler im Jahr. So bekommen Sie einen Eindruck, um welche großen Summen es sich zu dieser Zeit handelte.

Das Schweizerhaus bis zum 2. Weltkrieg

Bis zum 2. Weltkrieg nutzen Angestellte des Gutes und Forstarbeiter das heute denkmalgeschützte Schweizerhaus als Wohnunterkunft.

Im Januar 1945 beziehen Stabseinheiten der Division Kurmark das Schweizerhaus, das ihnen nun als Divisionsheim diente.

Nach Kriegsende nutzen russisch-polnische Besatzungsgruppen kurzzeitig das Haus als Lazarett, und viele Heimatvertriebene der ehemaligen Ostgebiete finden im Schweizerhaus eine Zwischenstation auf ihrer Flucht.

Trägerschaft für das Schweizerhaus von 1945 bis heute

Bis 1990 lag die Verantwortung für das Schweizerhaus bei der Kreisstadt Seelow, die die Trägerschaft übernahm. Passend zur wunderbaren Umgebung und den vielen Möglichkeiten zu Sport und Spiel wurde das Schweizerhaus als Kinderferienlager genutzt. Nach 1990 übernahm dann der Gemeinnützige Verein Lietzen e. V. die Trägerschaft für das Schweizerhaus, das Anfang 2011 vom heutigen Besitzer Elko Wendorff gekauft wurde. Seitdem ist das Schweizerhaus ein Hotel- und Restaurantbetrieb, in dem auch Sie als Gast sich rundherum verwöhnen lassen können.

Die Geschichte Falkenhagens von frühen Siedlungen bis zur heutigen Gemeinde können Sie hier entdecken.

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